Die Ursprünge von Fankurve Ost haben eigentlich gar nichts mit Fußball und Fankultur zu tun. In Zusammenarbeit mit der Berliner Tageszeitung „taz“ organisierte Peter Liesegang Seminare für junge Journalisten aus Belarus, Russland und der Ukraine zu unterschiedlichen Themen der Offenen Gesellschaft. Durch die Initiative von Ingo Petz wurde die Idee des Seminars um junge Sportjournalisten, aktive Fußballfans und Fanbetreuer erweitert, die über die engagierte Fankultur in Deutschland, die Funktionsweisen und Widersprüche der Zivilgesellschaft kennenlernen sollten. Das Ergebnis: Im April 2014 fand das erste Seminar „Fußball-Fankultur in der Offenen Gesellschaft“ statt. Damals noch in Zusammenarbeit mit „Ein Dach für Fans e. V.“.
Seit 2014 bis November 2018 fand das Projekt unter dem Dach des DRA e.V. eine neue Heimat. Kooperationspartner wurde das Fanprojekt der Sportjugend Berlin. Seit Januar 2020 firmiert Fankurve Ost unter der dAch gGmbH, die u.a. von Peter Liesegang und Ingo Petz gegründet wurde.
An den einwöchigen thematischen Seminaren, an denen mittlerweile weit über 270 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Belarus, Russland und der Ukraine teilnahmen, wird die Offene Gesellschaft anhand des Beispiels der in Deutschland sehr lebendigen und institutionalisierten Fußball-Fankultur kennen gelernt und erlebt. Im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland wurde das Projekt mit Unterstützung des Auswärtigen Amts erweitert und professionalisiert. Mit Thomas Dudek bekam das Projekt einen Projektmitarbeiter, dessen Stelle Anfang Mai bis Ende September 2018 Christian Henkel übernahm. Neben den schon bekannten Seminaren existierte zwischen August und Ende September 2018 ein Medien-Monitoring mit einem ein- bzw. zweiwöchigen Newsletter, in dem gesellschaftspolitische Debatten, Fan-interne Diskurse und weitere Hintergründe rund um die WM aus Russland, Belarus und der Ukraine dokumentiert und entsprechend eingeordnet wurden. Seit November 2018 erscheint ein monatlicher Newsletter, der die gesellschaftspolitischen Entwicklungen rund um den osteuropäischen Fußball in den Fokus nimmt.
In Kooperation mit dem KOS (Koordinationsstelle Fanprojekte) veranstaltet das Projekt auch Workshops. Bei diesen stellen deutsche Fachkräfte den osteuropäischen Teilnehmern die sozialpädagogische Fanarbeit und die Fanprojekte vor. Ziel dieser Konferenzen ist nicht nur die Ermutigung, ähnliche Projekte in Belarus, Russland und der Ukraine aufzubauen oder zu adaptieren, sondern sie dienten auch zum Aufbau von Netzwerken für die Arbeit der Fanbotschaft der KOS während der WM in Russland.
Das Projekt versteht sich insgesamt als Ansprechpartner und Anlaufstelle für deutsche Journalisten, Verbände und alle Interessierten und will den Dialog zwischen deutschen und osteuropäischen Fans und Initiativen fördern.
Das dreiköpfige Team von Fankurve Ost besteht aus Experten, die sich seit Jahren beruflich mit unterschiedlichen Themen rund um Osteuropa befassen und als Ansprechpartner gern zur Verfügung stehen.
Ingo
Initiator, Koordinator und Newsletter
Peter
Initiator und Koordinator